ART-SPEZIES
Art-Spezies,
Aktion und Installation ArToll Sommerlabor, Kunst am Voltaire-Weg, Bedburg-Hau 2009
Die Besucher werden über einen zunächst nur angedeuteten Pfad geleitet, der zu einem alten Grabhügel führt. Dort stehen 2 Plexiglastafeln. Eine beschreibt das Verhalten der Besucher und auf der anderen bestätigen sie ihre Mitarbeit an der Herstellung eines Pfades als "Kunst-Werk" mit ihrer Signatur.
Informationstext:
ART - SPEZIES
Feldstudie einer Population des Homo sapiens:
Anatomische Voraussetzungen:
- Aufrechter Gang mit den hinteren Extremitäten
- Sohlengang (Tritt-Festigkeit mit Hilfe von Schuhen)
- Ausrichtung des Gesichtsfeldes nach vorne
- Erweiterte Leistungsfähigkeit des Großhirns
- Greifhände an den vorderen Extremitäten
Die Probanden gehen auf einem bequem angelegten Wanderweg.
Sie sehen ein Hinweisschild und erkennen es als art-spezifische Markierung.
Eine vom Wege abweichende menschliche Fährte weckt ihre Aufmerksamkeit.
Neugier motiviert sie, in ein neues Biotop einzudringen.
Die Sorge, etwas Wichtiges zu verpassen, verstärkt den Nachahmungsdrang.
Das Gehirn aktiviert den Bewegungsapparat, diesen Spuren zu folgen.
Der ungewohnte Pfad erfordert eine erhöhte Wachsamkeit.
Die einströmenden Sinnesreize werden intensiver wahrgenommen.
Verschiedene Vorstellungen über mögliche Ziele des Pfades werden geweckt.
Aus vorsichtigem Leisetreten wird zunehmend sicheres Auf-Treten.
Sie erkennen die Schriftzeichen auf dieser Tafel und können sie lesen.
Ihre Fähigkeit zur Selbstreflexion wird angeregt.
Komplexe körperliche und geistige Fähigkeiten haben ihr Verhalten bestimmt.
Sie haben als typische Vertreter des Homo sapiens den Weg hierher gefunden.
Das Verhalten der Probanden hat Spuren hinterlassen.
Sie haben eine art-spezifische neue Linie in der Natur geformt.
Mit diesem Trampel-Pfad wird ein künstliches Werk geschaffen.
Sie können ihre Mitarbeit an diesem KUNST-WERK hand-schriftlich bestätigen.